Maria trägt auf einem Arm das mit einer Windel umwickelte Jesuskind, welches in seiner Linken einen Vogel trägt und sich der Mutter mit Blick und einer tastenden Geste zuwendet. Der Figurentyp der wahrscheinlich vom Mittelrhein stammenden Maria entspricht demjenigen einiger französischer Madonnen aus dem 13. Jahrhundert. Dieser ist geprägt durch das hoch auf dem linken Arm gehaltene Kind, unter dem die Falten des Marienmantels senkrecht und diagonal zum weit zurückgesetzten rechten Fuß fallen. Im Gegensatz zu den französischen Madonnen lehnt sich Maria nicht zurück, sondern wendet ihre Schulter zum Kind hin. Gegenüber früheren Skulpturen lässt die Gewandgliederung eine Tendenz zur Beruhigung und Symmetrie erkennen, was eine Entstehung in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts nahe legt.
[Irina Staps]
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