Die Platte des Fayenceringes könnte eventuell eine verspielte Schreibung der Stadt Achet-Aton enthalten, wobei der Name des Gottes gegen eines seiner Epitheta („Herrn der Ewigkeit“) ausgetauscht wurde. In Achet-Aton wurden außerordentlich viele Ringe aus Fayence aufgefunden, deren Produktion durch zwei große Manufakturen nahe der Palastanlagen und der Tempel gewährleistet wurde, wobei eine härtere Fayence-Art Verwendung fand. Ringplatte und Reif wurden dabei separat modelliert und anschließend durch einen Schlicker, der vor dem Brennvorgang aufgetragen wurde, miteinander verbunden. Der vorliegende Ring wurde im Anwesen P 47.1 der Bildhauerwerkstatt entdeckt. Die vielen Tonmodel, die in demselben Haus auftauchten, lassen vermuten, dass in dieser Werkstatt Fayence-Rohlinge gefertigt wurden.
Nach: Mettlen, J., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 296 (Kat.-Nr. 79).
Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) IV. / Echnaton
Datierung engl.: Amenhotep IV / Akhenaten
P 47.01 (Ägypten / Mittelägypten / Amarna / P 47 / P 47.01-03 (Anwesen))
Schenkung James Simon, 1920
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