Kurz hintereinander wurden die Bruchstücke der Statuette von zwei verschiedenen Händlern für das Ägyptische Museum und Papyrussammlung Berlin erworben und zusammengefügt. Die Mitte bildet eine Art Pfahl, dessen unteres Ende fehlt, oben ist er gerundet. Daran sind links und rechts zwei stehende, symmetrisch angeordnete Männer festgebunden. Der Mann auf der rechten Seite ist an den Handgelenken gefesselt und erscheint etwas größer als der linke. Während der Linke an den Ellenbogen gefesselt ist. Beide sind mit einem Schurz bekleidet, haben ihre Köpfe zurückgeworfen und sind an den Pfahl gelehnt. Ihre Gesichtszüge, durch die vollen Lippen und die breite Nase, sowie ihre gelockte Haartracht kennzeichnen sie als Nubier. Fehlende Vergleichsstücke erschweren die Deutung und die Bestimmung eines möglichen Aufstellungsortes der Gruppe. Der Pfahl könnte jedoch als die Hieroglyphe sma, also als Zeichen des „Vereinigens der beiden Länder“ gedeutet werden und damit die Niederwerfung der Feinde Ägyptens symbolisiert sein. Vielleicht ist die Darstellung aber auch im Zusammenhang mit den Unterweltsbüchern zu sehen, wo die Verdammten ebenfalls paarweise um einen Pfahl gebunden sind.
(J. Jancziak)
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