Die hölzerne Statuette gibt einen gefesselten Nubier wieder. Er ist unbekleidet und die sekundären Geschlechtsmerkmale sind angegeben. Seine Arme sind seitlich am Körper angelegt, die Oberarme sind dabei zurückgesetzt und schieben, aufgrund der Fesselung am Rücken, die Schulterblätter zusammen. Die Unterarme sind angewinkelt und seitlich am Körper angelegt. Der weniger gut erhaltene Kopf ist nach links gedreht.
Das Objekt weist am Hals und im Bereich des Rückens Bohrungen auf, die auf eine Befestigung mit einem anderen Gegenstand deuten könnten. Aus diesem Grund wurde das Exemplar als Griff, z. B. eines Salblöffels, oder Möbelfuß angesprochen. Es ist wohl aber eher im Zusammenhang mit der Feindvernichtung zu sehen. Ein Beispiel aus dem British Museum (EA 26254) zeigt einen Caniden, der mit einer solchen Statuette verbunden ist, in der dortigen Online-Datenbank leider fälschlicherweise als Spielzeug angesprochen. Unser Objekt muss wohl ebenfalls um einen Caniden ergänzt werden, der den Gefesselten angreift. Die tatsächliche Funktion unseres Objekts bleibt leider aufgrund fehlender Vergleichsbeispiele mit funktionaler Zuordnung vorerst offen. ÄM 6787 wurde zusammen mit einer ähnlichen Statuette (ÄM 1878) erworben.
(J. Jancziak)
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