Die Bronzestatuette stellt die thronende Göttin Isis dar, die den auf ihrem Schoß sitzenden Horus-Knaben stillt. Isis trägt über ihrer Geierhaube einen Kopfschmuck, der aus Kuhhörnern und einer Sonnenscheibe besteht, wobei die Spitzen der Kuhhörner abgebrochen sind. In dieser Ikonographie ist Isis mit der anderen ägyptischen Muttergöttin Hathor verschmolzen und wird zur allnährenden Muttergottheit erhoben. Das Motiv der stillenden Isis mit dem Horus-Kind, die sog. Isis lactans, hat eine lange Tradition. Es bleibt bis zum Ausklang der ägyptischen Kulturgeschichte ein beliebtes Bildthema und lebt im Christentum im Bildnis der Maria mit dem Jesusknaben fort. Die hieroglyphische Inschrift an den zwei Seiten des Sockels lautet: „Isis möge Leben geben (an) Hep-men, Sohn des Pa-wen-hat-ef.“ Die Inschrift besteht also aus einer an Isis gerichteten Wunschformel für den Stifter der Statuette Hep-men (wörtlich Apis dauert), der der Sohn des Pa-wen-hat-ef war.
(I. Liao)
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