Bei dem Schild mit einem Spitzbogen handelt es sich um eine Nachbildung aus Holz, das fleckig bemalt ist und somit eine Bespannung mit Rinderhaut andeuten soll. Den Rahmen bildet eine ebenfalls schwarz gefasste, leiterartige Bemalung, die eine Naht imitiert mit der das Fell befestigt war. Innerhalb der zeitgleichen nubischen Festung von Mirgissa wurden im Bereich der ehemaligen Waffenkammer und den angeschlossenen Werkplätzen Rohhäute bzw. steinerne Werkplätze zum Spannen der Rohhäute für Schilde dieser Form gefunden. Derartige Schilde wurden in der Realität vornehmlich zum Schutz des Soldaten eingesetzt und mit der linken Hand gehalten. So befindet sich auch bei diesem auf der Rückseite ein Querriegel, der in der Mitte durchbrochen ist, um diesen mit den Fingern umschließen zu können. Die Nachbildung wurde in einem Grab gefunden und kann als Zeichen des Zeitgeschmacks der Grabausstattung im Mittleren Reich verstanden werden. Entsprechend dazu finden sich vergleichbare Schilde in den sogenannten Gerätefriesen auf den Kastensärgen dieser Epoche.
(J. Helmbold-Doyé)
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