Das Interesse der Ausgräber an Keramik beschränkte sich während der Kampagnen der DOG in den Jahren 1911–1914 weitestgehend auf komplett erhalten Gefäße, auf Scherben der „blau bemalten Keramik“ oder auf hieratisch beschriftete Scherben, wie z.B. auf dieses Randfragment einer größeren Flasche. Die anderen, nach heutigen Maßstäben zum Teil ebenfalls wichtigen Scherben und Gefäßbruchstücke wurden nicht mit dokumentiert.
Die beiden Inschriftzeilen auf dem Gefäß haben seit der Auffindung und der ersten, provisorischen Abschrift im Fundjournal erheblich an Klarheit eingebüßt, so dass die hieratischen Zeichen derzeit nur in kleinen Ausschnitten entziffert werden können, ohne einen zusammenhängenden Text zu ergeben. Im Zuge weiterer keramologischer Untersuchungen und mit besonderen Aufnahmeverfahren soll der Versuch unternommen werden, die Lesbarkeit der beiden Inschriftenzeilen wieder herzustellen, da 1912 nur die folgende Abschrift festgehalten wurde.
Aus: Seyfried, F., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 400 (Kat.-Nr. 187).
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