Der Gefäßkörper sitzt auf einem kräftigen, mehrfach profilierten Standring auf. Der Boden ist leicht eingezogen. Von dem gedrungenen, bauchigen Gefäßkörper ist der zylindrische Hals mit einer trichterförmigen, etwas großen Mündung abgesetzt. Durch das Gewicht der Mündung hat sich der Hals leicht nach vorn geneigt und wurde in diesem Zustand gebrannt. Ein im Vergleich zur Mündung zierlicher Bandhenkel führt vom Hals zur Schulter.
Das Vasenbild zeigt eine sitzende Frau in Dreiviertelansicht nach rechts, die mit einem fußlangen dünnen Chiton bekleidet ist, der in feinen Falten herabfällt und ihren Körper durchscheinen läßt. Sie sitzt auf einem Felsensitz und hat ihre Füße nach vorn gestreckt. In der linken Hand hält sie ein Tamburin, das im Unterschied zum Tympanon nur auf einer Seite mit Leder bezogen ist. Sie hat ihren Kopf zurückgewendet und stützt sich mit der rechten Hand auf ihrem Sitz ab. Ihr Haar trägt sie hochgebunden. Vor ihr hängt ein mit einem Band umwundener Kranz. Hinter ihr in Kopfhöhe befindet sich ein rechteckiger Kasten. Die Bildzone ist an den Seiten von hohen Volutenranken gerahmt, unten wird sie von einem Eierstab mit Punkten begrenzt. Der Gefäßhals ist vorne mit langen vertikalen Zungen verziert.
Die Lekythos diente als Gefäß für duftende Öle. Durch die enge Mündung, die auch leicht verschließbar war, konnte die Flüssigkeit nur tropfenweise entnommen werden.
Sie wurde um 330/320 v. Chr. in Apulien produziert.
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