Bei dem Schälchen handelt es sich um das Unterteil einer Lekanis, deren Deckel verloren ist. Der kräftige Fuß mit einem deutlich abgesetzten Standring wurde, wie bei der Herstellung von Schalen üblich, separat gedreht und anschließend an das lederharte Gefäß angefügt. Separat gefertigt wurden auch die Bandhenkel, die mit den für Lekanides typischen schräg angesetzten Griffplatten versehen sind. Die Unterseite der Schale geht in einem Knick in den Schalenkörper über. Unmittelbar über dem Henkelansatz verläuft ein abgesetzter Ring, der als Auflager für den verlorenen Deckel diente. Allerdings ist das kleine Gefäß nicht exakt gearbeitet. So differiert das Auflager für den Deckel horizontal um 3 mm. Zum Mündungsrand hin verjüngt sich der Gefäßkörper leicht, passend zum Deckel, dessen Rand bzw. Aufsatz sich wie bei anderen Gefäßen dieser Gattung nach unten leicht erweiterte.
Die kleine Schale war einst wohl komplett mit schwarzer Engobe überzogen. Sie ist jedoch nur noch im Inneren und am Fuß vollständig vorhanden, sowie an der Unterseite der Schale. An den Henkeln und im Mündungsbereich haben sich nur noch Reste des schwarzen Überzugs erhalten.
Das Schälchen ist in das 4. Jh. v. Chr. zu datieren.
de