Das Nähmustertuch aus naturfabenem Leinen ist aus sieben Streifen zusammengesetzt und zeigt die vielfältigen Nähtechniken, die Mädchen um die Jahrhundertwende lernen mussten. Die Streifen sind auf unterschiedliche Weise aneinandergefügt: mit Kappnähten, einer Flachnaht, einer Steppnaht, deren Nahtzugaben auseinandergebügelt und als Hohlsaum fixiert wurden, einer rechts-links Naht und als fertig gearbeitete Hohlsäume, die mit einer Zackenlitze verbunden sind. Des weiteren sind verschiedene Nähte und Schmucknähte ausgeführt: im Vorstich, Steppstich, Kreuzstich, Hexenstich und zwei Hohlsaummuster. Der obere Streifen schließt mit einer Knopfleiste ab, bei der in gleichmäßigem Abstand vier Knöpfe und drei Knopflöcher nebeneinandergesetzt sind. Darunter ist über 34 Fäden der Name "E. NIES. 1905." mit rotem Garn in Kreuzstichen eingestickt. Das Tuch ist rechts und links mit einem Webband schmal eingefasst.
Alle Nähte sind mit der Hand äußerst fein gearbeitet.
C. M.
de