Ein gotischer Spitzbogen mit Maßwerk ist das Motiv dieses Dekors. Es wurde in einfachster Form wiedergegeben, begleitet auf beiden Seiten von Ornamenten, die in solcher Form weniger einer authentisch gotischen Architektur als der Erfindung des Entwerfers dieses Dekors zuzuschreiben sind.
Die Farben des Dekors sind hier nicht durch Stege eines Fadenreliefs voneinander getrennt, sondern durch die Technik des cuerda seca (spanisch für "trockener Faden"). Gemeint ist damit die Linie, die aus einer fetthaltigen Substanz (z.B. Wachs) angelegt wird, um die unterschiedlichen Farbfelder zu trennen. Diese Substanz schmilzt beim Brand, so dass die fertige Fliese eine beinahe glatte Oberfläche hat.
Das vorligende Stück gehört zu einem Bild aus mehreren Fliesen. Der Scherben dieser Platte weist im Querschnitt an der linken Seite eine viertelkreisförmige Abrundung auf.
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