Am 11. November 1918 wurde im Wald von Compiènge der Waffenstillstand unterzeichnet, der den Ersten Weltkrieg beendete. Das Kriegsgeschehen im Westen hatte sich zuvor über Jahre auf einen relativ schmalen Landstrich im Nordwesten Frankreichs konzentriert. Die Zerstörungen waren enorm, weshalb der Erste Weltkrieg hier noch heute „La Grande Guerre“, der Große Krieg ist. Eine der letzten Schlachten fand Ende September am Saint-Quentin-Kanal statt. Der Kanal war Teil einer deutschen Verteidigungslinie, der sogenannten Siegfriedstellung, die damals von den Truppen der Entente durchbrochen wurde.
Die heimkehrenden Geseker Soldaten brachten die unterschiedlichsten Andenken mit. Einige sind im Museum erhalten. Für uns mutet skurril an, was in den Kampfpausen entstand und heute als sogenannte Grabenarbeit oder auch Grabenkunst bezeichnet wird. Bei dem gezeigten Stück, das wohl als Vase gedacht war, soll es sich um eine abgefeuerte französische Kartusche handeln. In die Wandung der 75mm-Kartusche ist kunstvoll Eichenlaub getrieben.
Alexander Arens
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