Dieser Entwurf könnte für das Wohnhaus Neue Königsstraße 93 (heute Berliner Straße 117) gedacht gewesen sein. Das zugehörige Grundstück war laut d’Alton Rauch von Carl Krüger im Jahr 1803, dem Jahr der Geburt seines Sohnes Karl Albert, für 1.450 Taler erworben worden. Krüger wohnte hier bis zu seinem Tod 1828, im Jahr darauf wurde es verkauft. Laut Kania habe der Architekt für sich und seine Familie „ein kleines klassizistisches Gebäude im Stil der damaligen Tiergartenvillen“ entworfen; dessen Aussehen allerdings nicht überliefert ist. Es gibt zwar für den vorliegenden Entwurf keine direkte Vorlage in der Architekturreihe von Carl Heinrich Riedel, doch ist er klar von dessen Ideen inspiriert. Besonders die Farbigkeit – hier Braun, Gelb und Grau – war für Riedel zur Akzentuierung einer Fassade von grundlegender Bedeutung. Dabei galt immer das Prinzip, von unten nach oben heller werdend, vorspringende Bauteile am hellsten, und alle Farben sollten „den Steinfarben möglichst nahe kommen.“ [Thomas Sander]
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