Die Vorderseite des Kraters zeigt auf einer mit Mäandermotiven verzierten Standleiste rechts einen nackten stehenden geflügelten Eros, der in der Linken eine Schale und rechts einen Kranz hält. Ihm gegenüber steht eine bekleidete, mit Halskette und Armreifen geschmückte Frau, vielleicht Aphrodite, die rechte Hand in die Hüfte gestützt, mit einem Spiegel in der linken Hand, in dem ihr Gesicht erscheint. Wegen dieses Details erwähnt Winckelmann das Gefäß in der zweiten Auflage der Geschichte der Kunst des Alterthums (Wien 1776) auf S. 201.
Auf der Rückseite des Kraters erkennt man zwei sog. Manteljünglinge: es stehen sich - ohne Handlungszusammenhang - zwei junge Männer gegenüber, die mit Ausnahme von Kopf und Füssen vollständig in Mäntel gehüllt sind. Ähnlich inhaltsarme Szenen sind charakteristisch für die Rückseiten vieler griechischer und unteritalischer Gefäße. Das Gefäß erwarb Fürst Franz v. Anhalt-Dessau 1766 während der Grand Tour. (S. Kansteiner)
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