Dickwandiger Fußbecher aus Goldrubinglas mit angeschmolzenem, offenem Trichterfuß, Abriss unbeschliffen, Mundrand verwärmt.
Die sachliche, nahezu zeitlose Form des Bechers ist für ein barockes Glas überaus bemerkenswert. Dedo von Kerssenbrock-Krosigk vermutet deshalb ein Versuchsstück der Goldrubinglasproduktion aus der Zeit, als Johann Kunckel oder Ehrenfried Krieger die Potsdamer Hütte in Pacht hatten (Landeshauptstadt Potsdam, Königliche Visionen, 2003, Kat. 1.3.5, S. 54). Ein Vergleichsstück befindet sich im Berliner Kunstgewerbemuseum (Inv. Nr. K 1129, siehe Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 18; Kerssenbrock-Krosigk, Rubinglas, 2001, Kat. 19, S. 70 und 159, ohne Abb.). Der Pokal wurde 2018 von der Fielmann-Stiftung aus einer Münchner Privatsammlung für das Potsdam Museum erworben. Er wird in der Ständigen Ausstellung präsentiert. [Uta Kaiser]
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