Das Obermaterial dieses Sommerkleides bildet rohweiße Wolle in Leinwandbindung, das Futter besteht aus Kunstseidentaft.
Das ärmellose Kleid ist als Hänger aus drei Bahnen gefertigt und unten leicht ausgestellt, die Unterkante endete knapp über dem Knie. Die Armlöcher sind hoch ausgeschnitten. Die Schulterpartie wurde mit Schulterzwickeln* gearbeitet. Das Kleid hat einen schräg stehenden, leicht halsfernen Kragen, in welchen die Weite vorn eingerüscht wurde. Der Verschluss erfolgt hinten mit einem vom Nacken bis über die Taille reichenden Kunststoff-Reißverschluss der Marke "edon". Schulterzwickel und Kragen sind in Plattstich mit leicht gedrehtem Viskosegarn bestickt.
Das Kleid stammt aus dem Kunstgewerbehaus Kunsthandwerk "Biene" von Helene Begerow in Salzwedel. Helene Begerow (1915-2005) betrieb als Meisterin des Stickereihandwerks über mehrere Jahrzehnte ein renommiertes Kunstgewerbegeschäft mit einer angeschlossenen Schneiderei bzw. Stickerei (nach 1945 bis Anfang 1980er Jahre). Nach ihrem Tod wurde der Nachlass in ihrem ehemaligen Wohnhaus versteigert. Mehrere Stücke konnten aus dem ehemaligen Besitz für das Museum erworben werden: Kleidung, Muster, Entwürfe, Fotos und Urkunden.
*Schulterzwickel: keilförmiger Einsatz auf der Schulter
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