Das Tuch besteht aus schwarzem Seidenköper 2:1 und wurde mit leicht S-gedrehten Seidengarnen in verschiedenen Farben im Platt-, Stiel- und Knötchenstich bestickt: eine Ecke mit einem Herz, Zweigen und Blumen in Rot- und Grüntönen (Freud-Seite?), die gegenüberliegende Ecke in Grün- und Blau-Tönen sowie Weiß (Leid-Seite?). Die Blütenzweige laufen jeweils als Borte an den Rändern entlang und treffen sich an den Ecken.
Durch die unterschiedliche Farbigkeit ist es zweiseitig jeweils als Dreiecktuch zu tragen. Dass es sich dabei ebenfalls um ein sogen. Freud-Leid-Tuch handelt, ist zwar sehr wahrscheinlich, aber nicht zweifelsfrei erwiesen. Im Gegensatz den üblichen Freud-Leid-Tüchern wäre in diesem Fall die Leidseite auch mehrfarbig, wenn auch verhaltener bestickt.
Das Tuch hat zwei Web- und zwei feingesäumte Schnittkanten. Es weist viele Schäden und teils altvernähte Risse in der Seide auf.
Das Stück stammt aus der umfangreichen volkskundlichen Sammlung des Lehrers Künne in Püggen und wurde 1976 für das Museum erworben.
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