Der Kupferstich ist eine zeitgenössische Darstellung des österreichisch-ungarischen Komponisten Joseph Haydn aus dem Jahre 1781. Im Vordergrund befindet sich das Bildnis des berühmten Musikers in einer runden Fassung, die an einem Vorhang mit einer Kordel befestigt ist und eine Inschrift "Josephus Haydn" aufweist. Unter dem Porträt Joseph Haydns sind auf einem Podest Musikinstrumente - Lyra, Flöte, Trompete und die Klaviatur eines Tasteninstrumentes - sowie beschriebene Notenblätter angeordnet.
Die Bildunterschrift, welche sich direkt unter dem Sockel mit den Notenblättern befindet, entstammt den Oden des Horaz und lautet: „Blandus auritas fidibus canoris | Ducere quercus. | Horat“ [lat. Übersetzung aus Horaz Ode 1,12: der „schmeichelnd und mit klingenden Saiten lauschende Eichen lockte.] Im Hintergrund ist die griechische Göttin Euterpe - Muse der Tonkunst -, ebenfalls auf einem Sockel, vor einem Baum abgebildet. Sie trägt ein wallendes Gewand im griechisch-römischen Stil. In der Hand hält sie einen Doppelaulos. Das Holzblasinstrument Aulos wird in der Mythologie mit Euterpe in Verbindung gebracht.
Der Komponist Joseph Haydn trat in seiner Jugend als guter Sänger in Erscheinung, danach war er Musikdirektor bei Graf Karl von Morzin und Kapellmeister bei der Familie Esterházy in Ungarn. Er schrieb einige Opern, Sinfonien, Cassationen und Streichquartette. Auf einer längeren Englandreise beeindruckten ihn besonders die dortigen Händel-Aufführungen.
Der in Wien tätige Kupferstecher und Schriftgießer Johann Ernst Mansfeld (1739-1796) hat das vorliegende Blatt entworfen und als Kupferstich um 1781 ausgeführt. Das Blatt ist beschnitten. Zwei weitere Exemplare befinden sich in der Universitätsbibliothek Leipzig und in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien.
Signatur: „J. E. Mansfeld inv. et Sc“ ; darunter späterer Zusatz: „1781“ [darunter ursprünglich: „Viennæ apud Artaria Societ.“]
Beschriftung: Im Rahmen über dem Bild: „JOSEPHUS HAYDN.“ Rechts: „EUTERPE“ unter dem Bild: „Blandus auritas fidibus canoris | Ducere quercus. | Horat“ [lat. Übersetzung aus Horaz Ode 1,12: der „schmeichelnd und mit klingenden Saiten lauschende Eichen lockte.]
Dokumentation: Konrad Sasse [Hrsg.], Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle, 2. Teil: Porträts, Halle 1962, S. 186.
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