Der nicht signierte Flügel kann aufgrund der Nähe zu dem Silbermann-Flügel (Inv. Nr. V 13) im Schloss Sanssouci sowie zu einem weiteren signierten Instrument im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg Gottfried Silbermann zugeschrieben werden. Friedrich II. von Preußen besaß mehrere Tasteninstrumente des sächsischen Orgel- und Klavierbauers. Als Johann Sebastian Bach 1747 vom König im Potsdamer Stadtschloss empfangen wurde, forderte dieser den Musiker auf, „auf den in mehreren Zimmern des Schlosses herumstehenden Silbermannschen Fortepianos zu probieren“. Es gab also bereits 1747 mehrere Exemplare im Besitz Friedrichs II. Bachs Sohn, der Hofmusiker Carl Philip Emanuel Bach, begleitete den König beim Flötenspiel auf einem dieser Hammerflügel. 1769 gelangte dieser Flügel aus dem Potsdamer Stadtschloss mit einem extra von Peter Schwitzer angefertigtem Untergestell in das Konzertzimmer der Königswohnung im neu erbauten Neuen Palais, wo er sich noch immer befindet.
Silke Kiesant
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