Das als "tachi" bezeichnete Schwert mit stark gebogener Klinge wurde, mit der Klinge nach unten weisend, an einem Schwertgehänge am Gürtel getragen. Obwohl es im 16. Jahrhundert im Kampf durch das kürzere, weniger gebogene "katana" ersetzt wurde, war das tachi bis zum Ende der Edo-Zeit in Gebrauch. Es wurde von Fürsten und Hofbeamten bei Zeremonien und Besuchen des Kaisers oder des Schogun getragen und bot Gelegenheit zur Demonstration von Kultur und Reichtum. Bei unserem Exemplar bestehen Griffkappe, Zwinge, Stichblatt und das Ortband der Scheide aus einer Kupferlegierung mit fein gestalteter Oberfläche, sie zeigen damit ebenso wie die Griffumwicklung aus gelber Seidenkordel, dass dieses Schwert zur Repräsentation diente. Die Scheide besteht aus einem Holzkern, der zunächst mit Schwarzlack überzogen und strukturiert wurde. Die Unebenheiten wurden durch farbigen Lack und Goldfolieneinlagen ausgefüllt und anschließend soweit abgeschliffen, dass ein mehrfarbiges Muster entstand. (Text: Babette Küster)
Signiert: gemacht von Jôkô.
Schenkung von Marianne Albrecht, Leipzig, 2007.
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