Bambusstämme streben über den Schalenrand, bläuliche Blätter sind federleicht dazwischen getupft. Ein kalligrafiertes Gedicht ergänzt die Naturstimmung: „Eisvogelfeder. Wie ein Zweig, aus Jade geschnitten“. Der vielfach und lange nachgeahmte Töpfer Ôgata Kenzan (1663–1743) setzte Maßstäbe bei der Verschmelzung von Literatenästhetik, Raku-Technik und der auf Nonomura Ninsei (1664–1696 tätig) zurückgehenden Kyotoer Dekortradition. In den 1880er Jahren war der Rinpa-Stil, für den Kenzan und sein Bruder Ôgata Kôrin standen, im Westen Inbegriff von Vereinfachung und formalem Effekt. (Text: Anne-Katrin Ehrt)
Kenzan-Schule
Ankauf von Siegfried Bing, Paris, 1903.
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