Carl Graff (1844–1906) entdeckte als Architekt während seiner Tätigkeit in Wien, wo er unter Gottfried Semper am Neubau der Oper und der Hofmuseen mitwirkte und 1870/1873 Entwürfe für die Weltausstellung fertigte, die Neorenaissance für sich. Von 1874 bis 1905 stand er als Direktor der neu gegründeten Dresdener Kunstgewerbeschule vor, ab 1876 auch dem mit ihr verbundenen Kunstgewerbemuseum, in welchem er ein Renaissance-Stilzimmer einrichtete. Die Leipziger Wappenscheibe dürfte bald nach seiner Berufung nach Dresden entstanden sein und gelangte schon wenig später in den Bestand unseres Museums. Graff bediente sich im Bedarfsfall auch anderer historischer Stile.
Schenkung von C. L. Türcke, Zittau, um 1875/1880.
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