Das Hüftbildnis zeigt eine adelige Dame, die der zeitgenössischen französischen Mode entsprechend gekleidet ist. Sie trägt eine Robe à la Française, bestehend aus mantelartigem Überkleid (manteau) und Rock (jupe), beide aus gelbgeblümter rotblauer Seide, sowie dem als Stecker bezeichneten Miedereinsatz, der hier mit grüngrauen Schleifenbändern besetzt ist. Die Ärmel enden in dreifachen Spitzenvolants. In der rechten Hand hält die Dame eine Orangenblüte und in der linken einen für das 18. Jahrhundert typischen Galanteriegegenstand: das Elfenbeinschiffchen diente der Herstellung von Occhi-Spitze. Am Arm hängt deshalb auch ein als Pompadour bezeichneter Handarbeitsbeutel, in dem das dafür benötigte Garn verwahrt wurde. Der Perlenschmuck verweist auf den Wohlstand der Porträtierten, deren straff zurückgekämmtes Haar der Mode entsprechend weiß gepudert und mit einer Agraffe mit Federn geschmückt ist.
Herkunft: wohl deutsch
Ankauf 1938. Herkunft angeblich aus einem Schloss in Schlesien.
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