Im späten Mittelalter wurden in Europa große Vorkommen von Zinnerz gefunden. Es eignete sich hervorragend als Werkstoff für Ess- und Trinkgeschirr, da es bruchfest, hygienisch und geschmacksneutral ist. An französischen Höfen wurden silberne Weinkannen im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts durch zinnerne abgelöst. In größerem Umfang setzte sich Zinngerät jedoch erst im 15. und 16. Jahrhundert durch. Obwohl wesentlich preiswerter als Silber, war es dennoch nur in wohlhabenden Haushalten zu finden. Aufgrund seiner Weichheit ist Zinn schnell verformbar und damit unansehnlich, so dass die einfachen Gerätschaften häufig wieder eingeschmolzen und zu neuen gegossen wurden. Diese Praxis führte dazu, dass heute vergleichsweise wenig einfaches Gerät jener Zeit erhalten ist.
Ankauf 1912.
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