Das "Urteil des Paris" gehört zu einer Serie von vier Gemälden, die Lucas Cranach d.Ä. und dessen Werkstatt um 1540-1545 vermutlich im Auftrag des brandenburgischen Kurfürsten Joachim II. schuf und die im neu erbauten "Stechbahhnflügel" des Berliner Schlosses öffentlich präsentiert wurde. Die so genannten "Exemplum-Tafeln" sind Allegorien vorbildlichen beziehungsweise tadelswerten menschlichen Verhaltens. Als Herrscherallegorien mahnten sie den Herrscher, dem guten Beispiel zu folgen. Das "Urteil des Paris", eine Historie der antiken Mythologie, mahnte vor den Folgen einer schlechten Entscheidung: Paris sollte unter den Göttinnen Aphrodite, Hera und Athene die Schönste auswählen. Er entschied sich für Aphrodite, die ihm die Liebe der schönsten Frau auf Erden versprochen hatte, Helenas. Die Folgen dieser Wahl sind katastrophal, der trojanische Krieg entbrennt.
Das Gemälde wird im Jagsdschloss Grunewald gezeigt.
A. Bauer (30.10.2017)
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