Der Mann trägt ein weißes Hüfttuch, dhoti, mit rotem Randstreifen. Den Oberkörper bedeckt er mit einem angavastra, einem Schal für Männer, aus dem gleichen Material wie das Hüfttuch. Über seiner linken Schulter liegt ein gelber Schal mit Blumenmuster, auf dem Kopf trägt er eine zweifarbige Mütze. Auf seine Stirn hat er die tripundra, die drei Parallelstreifen der Shiva-Anhänger, gemalt. Über dem mittleren Strich ist zusätzlich eine tilaka, ein Punkt, der die Kaste des Trägers anzeigt, zu sehen. Als Schmuck trägt der Mann eine Kette aus rudraksha-Samen, wie sie hauptsächlich von Anhängern Shivas getragen werden. Rudraksha bedeutet »Tränen Shivas«. Der Baum, botanisch Elaeocarpus ganitrus Roxb, ist Shiva geweiht, und seinen Samen wird eine starke Schutzwirkung gegen alle möglichen magischen Gefahren zugesprochen. Als Attribut hält der Mann zwei Manuskripte, die auf Palmblätter geritzt sind, in der linken Hand. Die rechte Hand zeigt die mudra (Geste) der Unterweisung. Die Frau trägt einen gemusterten Sari und unter ihrem rechten Arm ein gelbes Bündel. Diese klassische Darstellung eines Brahmanen zeigt ihn bei seiner wichtigsten Aufgabe: der Lehre. (Werner Kraus)
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