Während der Bauarbeiten an der Eisenbahnstrecke Naumburg-Zeitz entdeckten Arbeiter im Jahre 1937 ein Tongefäß, das mehrere Beile, einen Barren aus Bronze, einen Dolchgriff, zwei gerippte Armstulpen sowie zwei Beinringe enthielt.
Das interessanteste Stück aus diesem Depot ist eine bronzene Nackenkammaxt; charakterisierend ist für diesen Typus der weit heruntergezogene Nacken. Durch die hülsenartige Umschließung des Stiels erhielt die komplette Schäftung einen hohen Grad an Stabilität.
Nackenkammäxte dieser Form finden ihre Vorläufer in den Schaftlochäxten aus Ostungarn und Siebenbürgen. Die Urformen für die Naumburger Axt stammen aus Ostungarn sowie aus der Slowakei. Es ist somit mehr als wahrscheinlich, dass es sich bei dem vorliegenden Exemplar um ein Importstück aus dem Karpartenraum handelt.
Beobachtungen weisen darauf hin, dass Nackenkammäxte in der Frühbronzezeit als Würde- oder Rangabzeichen galten. In ungarischen Horten sind sie stets einzeln deponiert, ferner sind aus Südosteuropa Exemplare aus purem Gold überliefert.
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