Das Potsdamer Armen- und Arbeitshaus mit Hospital wurde 1773 durch Friedrich II. an der Stelle des vom Großen Kurfürsten errichteten, 1756 abgerissenen Gertraudenhospitals in der Berliner Vorstadt errichtet. Der ursprüngliche Standort des ersten Gertraudenhospitals aus dem 15. Jahrhundert befand sich in der heutigen Henning-von-Tresckow-Straße und war vom Großen Kurfürsten außerhalb der Stadtmauern verlegt worden. Architekt des neuen Armenhauses war Heinrich Ludwig Manger (1728–1790), der im zweiten Band seiner „Baugeschichte von Potsdam“ von dem Grund berichtete, den Friedrich II. dazu bewogen habe, den Bau des Armenhauses in Auftrag zu geben: Der König habe sich von den vielen Bettlern gestört gefühlt, die begonnen hätten, die Ruhe „in seinem Sanssouci zu blokkiren“ und einen Ort gesucht, an dem er sie nicht mehr zu Gesicht bekäme. Das Gelände des ehemaligen Pestfriedhofes jenseits des Berliner Tors sei ihm dafür am geeignetsten erschienen. Mangers Plan sah ein dreigeschossiges Vorderhaus mit zwei angrenzenden Flügeln vor. Errichtet wurde zunächst nur das Vordergebäude (1945 zerstört). Aus Platzmangel war bald der Bau eines weiteren Gebäudes notwendig. Mit der Ausführung beauftragte Friedrich II. Andreas Ludwig Krüger (1743–1822). Dieser zweite Bau ist erhalten geblieben und ist heute Teil des Klinikums Ernst von Bergmann. [Uta Kaiser]
de