Die Scheibe zeigt die (legendäre) Verleihung des Hofgerichts an die Vertreter der Reichsstadt Rottweil im Jahr 1147 durch den Stauferkönig Konrad III. als Dank für die im Kampf gegen Kaiser Lothar II geleistete Waffenhilfe. Die Szene folgt einem Holzschnitt aus dem ersten Druck der Alten Rottweiler Hofgerichtsordnung, die 1523 in Straßburg erschienen ist. Die Übergabe des Privilegs wird von Landsknechten flankiert, zu deren Füßen der Wappenschild mit Doppeladler und den Stauferlöwen (links) und der Schild mit dem Rottweiler Stadtwappen (rechts) zu sehen ist. Im Oberbild rücken Lanzenträger aus einer befestigten Stadt gegen den Feind vor. Unten zwei Schriftkartuschen, die in gereimter Form die Geschichte der Verleihung berichten.
Entstanden ist die Scheibe im Zusammenhang mit der von Kaiser Maximilian II. im November 1572 erlassenen Neuen Hofgerichtsordnung, die 1573 in Mainz publiziert wurde.
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