Auf dem Rhein hat sich am 24. Januar 1830 anscheinend die halbe Stadt eingefunden: Spaziergänger, Fuhrwerke und Schlitten überqueren die Eisfläche, Frauen bieten in großen Körben ihre Waren an. Es muss wohl Sonntag sein, nach dem Kirchenbesuch. Die Stadtansicht und die winterlichen Vergnügungen bilden die Kulisse für die im Vordergrund am Kasteler Ufer - der Betrachter des Bildes befindet sich ebendort - aufgereihte Gruppe von Herren, die durch ihre Kleidung besonders hervorgehoben sind: Sie tragen eine typische Biedermeier-Garderobe: Pantalons, eine Robe und natürlich den unverzichtbaren Zylinder. Ganz links in der Ecke sitzt ein Mann mit Stift und Papier: Das ist vielleicht der Maler selbst.
Georg Kneipp stammt aus Mainz. Die schneebedeckten Dächer seiner Heimatstadt hat er eins werden lassen mit der Landschaft. Sie verschmelzen mit dem weißen Rhein davor und dem dunstigen Winterhimmel darüber. Und aus der Mitte erhebt sich rot der Dom, um alles zu überragen
Zuletzt war der Rhein 1929 und 1956 vollständig zugefroren.
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