In strenger Zentralperspektive zeigt der Künstler die rückwärtigen Communs, die durch das weitgehende Fehlen von Statuenschmuck auf den Balustraden im Gegensatz zur Schauseite gegenüber dem Neuen Palais etwas kahl wirken. Im Vordergrund erstreckt sich quer durchs Bild ein Wassergraben, der sich zu drei Seiten um das Areal zog und wie beim Potsdamer Stadtkanal der Entwässerung und dem Transport von Baumaterialien diente. Zugleich bezeichnete er auch die Grenze des Parks von Sanssouci nach Westen, die, symbolisiert durch das Bauernpaar im Vordergrund, zugleich auch die Grenze zwischen (höfischer) Kultur und ländlicher „Barbarei“ war. Der 1764 ausgehobene Palaisgraben erhielt sein Wasser aus dem mit der Havel verbundenen und heute noch existierenden Schafgraben. 1881 erfolgte seine Zuschüttung. [Thomas Sander]
bez.: o.r.: 63; u.m.: Prospect der Colonnade und der beiden Communs des Königl. Palais bei Potsdam, wie solche von aussen nach dem Walde hin, sich præsentiren. / Durch das Portal und zwischen die Säulen ist die Haupt-Façade des Kön. Palais / No. 54: / zu sehen.; u.r.: bey Joh. Wilh. Schleuen.
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