Auf einem grasbewachsenen Felssockel sitzt ein Mädchen, das sich mit der linken Hand auf einem Steinblock abstützt und den rechten Arm zur Begrüßung bzw. winkend oder abwehrend erhoben hat. Bekleidet ist sie mit flachen, gelben und mit blauen Schleifen besetzten Schuhen, einem purpurfarbenen Rock, einer schwarzen mit blauen Schleifen besetzten Schürze und einer weißen Bluse. Über der rechten Schulter trägt sie eine gelb-purpurfarbene Schärpe. Die Haare sind streng zurückgekämmt sowie zu einem hochgesteckten Zopf gebunden, darauf trägt sie einen weißen Hut mit blauem Rand und Schleife. Auf dem linken Knie der Kleinen hat sich ein blau-weißes Vögelchen niedergelassen.
Auf der Unterseite ist die Figur mit der unterglasurblauen sechsspeichigen Kurhutmarke der Manufaktur Höchst gemarkt sowie mit einem Ritzzeichen versehen. Die Kurhutmarke wurde während des Bestehens der Höchster Aktiengesellschaft für wenige und besonders qualitätvolle Porzellane verwendet. Vermutlich waren diese direkt für die Aktionäre oder aber den Kurmainzischen Hof unter Kurfürst Emmerich Joseph und dessen Umfeld bestimmt.
Die Figur entstand nach einem Entwurf des Modelleurs Johann Peter Melchior, der besonders lebendig und anmutig erscheinende Kinderdarstellungen entwarf. Die Figuren treten oft paarweise, als Gruppe oder aber als aufeinander bezogene Einzelfiguren auf. So stellt die hier beschriebene Figur das Gegenstück zum sogenannten "Rastenden Knaben" dar.
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