Auf einem rasenbewachsenen Felssockel ruht vor einem Zaunstück ein kleines Mädchen schlafend auf einem Mauerstück, neben sich eine Schale mit Geschirrteilen. Von links beugt sich ein Knabe mit Zipfelmütze zu der Schläferin herunter und kitzelt sie mit einem Grashalm, während über den Zaun gebeugt ein zweiter Junge die Szenerie interessiert zu beobachten scheint. Das barfüßige Mädchen trägt ein einfaches gelb-purpur kariertes Kleid mit weißer Schürze sowie eine weiße Haube mit blauem Band. Der Junge hinter dem Zaun ist mit purpurnem Anzug, schwarzem Dreispitz und schwarzen Schuhen mit blauen Schleifen gekleidet, während der Störenfried zwar die gleichen Schuhe trägt, aber sonst mit purpur-gelb gestreifter Kniehose und weißer Jacke bekleidet ist.
Auf der Unterseite ist die Figur mit der unterglasurblauen Radmarke der Manufaktur Höchst sowie weiteren Ritzzeichen (vermutlich Bossiermarke) gemarkt.
Die Figur entstand nach einem Entwurf des Modelleurs Johann Peter Melchior, der besonders lebendig und anmutig erscheinende Kinderdarstellungen entwarf. Die Figuren treten oft paarweise, als Gruppe oder aber als aufeinander bezogene Einzelfiguren auf. Bei der Motivwahl orientierte sich Melchior an einem Gemälde von Francois Boucher (1703-1770). Dieses ist besonders aus verschiedenen Nachstichen bekannt und zeigt eine schlafende Schäferin und einen Hirten, während Melchior die Szene in die Welt der Kinder versetzt.
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