Die fränkische Spatha stammt aus einer Rettungsgrabung des Jahres 1973 vom Gelände einer geplanten Stallanlage am Remdaer Melm (Altremda). Als Grabbeigabe ist sie Teil der Bodenfunde eines Reihengräberfriedhofes mit noch vorgefundenen 91 Bestattungen. Das betreffende Grab befand sich etwas außerhalb des Hauptfeldes und wies gegenüber den anderen Gräbern einen stärkeren Steinschutz auf. Die Waffe lag an der linken Seite des Toten, ein Messer zusätzlich quer über dem Knauf. Das zweischneidige Hiebschwert weist starke Verformungen sowie eine inzwischen restaurierte Bruchstelle auf. Scheide und hölzerner Griff fehlen, die flache Klinge ist stark korrodiert. Die Grundform mit Parierstange und dachförmigem Knauf ist trotz aller Beschädigungen noch gut erkennbar und verweist gemeinsam mit der leicht exponierten Stellung des Grabes auf einen Träger von möglicher gehobener sozialer Stellung. Am Ende der Völkerwanderungszeit zeugt diese Waffe vom Einfluss des fränkischen Landesausbaus im Gebiet um Rudolstadt, das zu diesem Zeitpunkt zu einer germanisch-slawisch-frühdeutschen Kontaktzone gehörte. [Jens Henkel]
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