In der Keramiksammlung des Museums wird ein Vasenpaar aufbewahrt, dessen zweites Stück nur noch als Fragment erhalten geblieben ist. Beide Vasen aus der 1715/16 gegründeten Fayencemanufaktur Dorotheenthal bei Arnstadt sind gleich in Amphorenform gestaltet und mit Blaumalerei staffiert. Der glockenförmige Fuß ist mit einer breiten Behangborte geschmückt. Eine Umschrift an dem kurzen, engen Hals "VEREHRT DER KIRCHE GROSENLIBRINGEN" verweist auf den ehemaligen Besitzer. Auf der Vorder- und Rückseite der eiförmigen Gefäßwandung wurden bekrönte Kartuschen mit Inschriften "VON DER FABrique ZUM DORtenTHAL" sowie "JOHAN CHRISTIAN BERCKMAN 1725" versehen. Diese sind von reichem Laub- und Bandelwerk umgeben, flankiert von zwei Blumenvasen. Johann Christian Andreas Bergmann (gest. 1788) wird bereits 1722 gemeinsam mit den Erfurter Bürgern Johann Paul Stieglitz und Georg Friedich als Miteigentümer der Dorotheenthaler Fayencemanufaktur erwähnt. Er stiftete 1725 der Kirche zu Großliebringen diese zwei von Johann Christoph Alex bemalten Vasen, die nach 1945 in den Bestand des Museums eingingen. [Jeanette Lauterbach]
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