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Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Fotografische Sammlung des ehemaligen Instituts für Sexualwissenschaft [FSIFS-073_a]
Fotografie eines 19jährigen Mannes (1) (Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft (Public Domain Mark)
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Fotografie eines 19jährigen Mannes (1)

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Beschreibung

Schwarz-Weiß-Fotografie eines unbekleideten Mannes, der vor einem neutralen Hintergrund fotografiert wurde. Er ist von Kopf bis etwa zu den Knien sichtbar und wurde im Profil aufgenommen. Seine Arme hängen seitlich am Körper herab, sein Blick geht geradeaus.

Weil heute nicht mehr nachvollzogen werden kann, unter welchen Umständen und Bedingungen diese Fotografie einer nackten Person entstanden ist, wird die Abbildung hier nur zum Teil in Klarform gezeigt.

Kontext:
Das Bild gehört zu einer Serie von mehreren Fotos, die in unterschiedlichen Publikationen abgedruckt wurden.
Det Sexualwissenschaftler und Sexualreformer Magnus Hirschfeld ordnet in „Sexualpathologie, Teil 2“ die Person in die Kategorie „metaplastische Androgynie“ ein, da sie „andersgeschlechtliche Einschläge“ an ihrem äußeren Körper aufweise. Hirschfeld spricht hier das gleichzeitige Vorhandensein von männlichen Genitalien und weiblicher Brustbildung an.
Im Anschluss an die Einordnung des hier abgebildeten jungen Mannes, folgt eine über mehrere Seiten lange Auflistung von „weiblichen“, „männlichen“, „mannweiblichen“ („virile Frauen“, „gynandrische Frauen“)“ und „weiblichmännlichen“ („feminine Männer“, „androgyne Männer“, „Weiblinge“) Eigenschaften. Diese können sich auf Körpermerkmale, aber auch auf Handschrift, Körperhaltung, Mimik, Gestik etc. beziehen. (vgl. Hirschfeld: Sexualpathologie, Teil 2, S. 105). Dies alles dient der Bestätigung der Konzeption von Androgynie, die laut Hirschfeld die Entwicklung sekundärer Geschlechtsmerkmale nicht uneingeschränkt an das Genitalgeschlecht koppelt (vgl. ebd., S. 95).

Beschriftung/Aufschrift

Bildunterschrift in Hirschfeld: Sexualpathologie, Teil 2: Metaplastische Andogynie (vgl. S. 105)
Der 19jährige Patient außer von mir auch von Geheimrat Leppmann beobachtet, zeigt starke weibliche Mammae: Gynäkomastie; im übrigen finden sich weder körperlich noch seelisch nennenswerte Abweichungen vom männlichen Sexualtypus. Testikel und Membrum sind verhältnismäßig groß.

Bildunterschrift in Polzer: Sexuellperverse: Normalsexueller Mann mit weibl. Brustbildung

Danksagung

Förderprogramm zur Digitalisierung von Objekten des kulturellen Erbes des Landes Berlin

Rezeption und Publikation

Literatur

  • Hirschfeld, Magnus (1918): Sexualpathologie. Ein Lehrbuch für Ärzte und Studierende. Zweiter Teil. Sexuelle Zwischenstufen. Das männliche Weib und der weibliche Mann. Bonn, Tafel IV, Abbildung links und Seite 105
  • Polzer, Wilhelm (1930): Sexuellperverse. Populärwissenschaftliche Darstellung aller geschlechtlichen Perversionen und Verwandtes. Leipzig, Seite 184, Abbildung links
Karte
Veröffentlicht Veröffentlicht
1918
Magnus Hirschfeld
Bonn
Veröffentlicht Veröffentlicht
1930
Wilhelm Polzer
Leipzig
Besessen Besessen
1919
Institut für Sexualwissenschaft
Berlin-Tiergarten
Verschollen Verschollen
1933
Berlin
1917 1935
Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Objekt aus: Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft

Die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft e. V. (MHG) ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin, der sich 1982 mit dem Ziel gegründet...

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