Zwei identische Geophone in Holzkästen wurden 2019 aus den Beständen des Ingolstädter Bauhofs übergeben. Jedes Geophon besitzt zwei Abhörteller. Die Deckel der Holzkästen zeigen an ihrer Innenseite Brandstempel mit Luftwaffenadler mit dem Hakenkreuz und LS-Initialen. Je ein Zapfenschlüssel ist enthalten.
L.S. bedeutet Luftschutz. Die Geophone wurden vermutlich zur Schallortung von Verschütteten nach Bombenangriffen verwendet. Sie empfangen Geräusche wie Klopfen oder Scharren in Form von Schwingungen und leiten diese an das Suchgerät weiter. Das Geophon, das das Signal am stärksten empfangen hat, verbleibt an der Stelle. Die anderen werden um das verbleibende Geophon kreisförmig neu ausgerichtet. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Die erneute Ausrichtung der Sensoren ermöglicht die genaue Lokalisation des Verschütteten.
Ingolstadt wurde zum Ende des Zweiten Weltkrieges von mehreren schweren Luftangriffen getroffen. Besonders tragisch war die Zerstörung der barocken Augustinerkirche mit den Schutzsuchenden in ihren Kellern sowie der Treffer im Rechbergbunker, einem Teil des Landesfestung aus dem 19. Jahrhundert.
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