Die beiden Fotos zeigen die straßenseitige Fassade des ältesten erhalten gebliebenen Wohngebäudes in der Bad Dürkheim. Die Bezeichnung "Haus Fleschütz" resultiert aus der Tatsache, dass im 20. Jh. hier ein Kapitän zur See mit Namen Fleschütz lebte. Der ehemalige Winzerhof, der einst auch den Namen "Zum Roßtäuscher" trug, steht in der Kaiserslauterer Straße, nicht weit von der Einmündung in die B37.
Das Anwesen besteht aus zwei Gebäuden, von denen das an der Straße im Ursprung aus dem 16. Jh.stammt. Das rückwärtige Haus wurde dagegen erst im 18. Jh. errichtet.
Der ältere um 1559 erstellte Bau ist zweigeschhossig und steht traufständig, d.h. mit der Längsseite entlang der Straße. Das Erdgeschoss wurde anscheinend mit nachträglich verputztem Bruchsteinmauerwerk ausgeführt, der weitere Aufbau besteht aus einer Fachwerkkonstruktion. Gedeckt ist das Haus mit einer Form des Krüppelwalmdachs mit Biberschwanzziegeln. Das Obergeschoss kragt deutlich über das Erdgeschoss hinaus. Dieser Aufbau ist für solche Bauten in ihrer Zeit üblich, da man auf diese Weise etwas mehr Wohnraumgrundfläche schaffen konnte. Das "Hineinragen" in den öffentlichen Raum hatte damals - im Gegensatz zu heute - keine negativen Konsequenzen.
Es gibt Hinweise auch eine Umgestaltung der Fenster im 18. Jh.
Im hier nicht sichtbaren Innenhof, zu dem eine rundbogige Toreinfahrt führt, gibt es einen fast runden Treppenturm, der nach einer Bauinschrift auf 1591 datiert. Das rückwärtig anschließende Wohnhaus von 1718 ist zweigeschossig und mit einem Satteldach gedeckt. Es stammt aus der Zeit des Wiederaufbaus nach den massiven Zerstörungen während des Orleanschen Erbfolgekriegs 1689.
Die Aufnahmen des älteren Teils des Komplexes stammen von Foto-Hofmeister in Bad Dürkheim und wurden um 1960 angefertigt worden sein. Im ehemaligen Bildarchiv der Stadt sind die beiden Bilder unter den Nummern 9/40 und 9/42 inventarisiert worden.
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