Dargestellt ist eine retrospektiv nach einer Vorlage gefertigte Ansicht des Neustädtischen Rathauses von Südwesten mit dem Roland als dem Symbol städtischer Freiheit davor. Das 1945 in den letzten Kriegstagen völlig zerstörte Rathaus wurde abgebrochen, nur der Roland, der ausgelagert war, überstand die Kämpfe. Er steht heute vor dem erhaltenen Altstädtischen Rathaus. Dieser Standpunkt ist häufiger eingenommen worden, es gibt eine 1927 reproduzierte Ansicht, die sich völlig identisch bis in die Details der Staffage auf dem Gemälde wiederfindet, außerdem ist dieser Standpunkt auf Lithographien oder einer von Gertrud Schaper-Schendel reproduzierten Schützenscheibe von 1818 eingenommen worden. Der Maler wählt für die Wiedergabe einen hellen Farbklang und gibt den historischen Blick mit lockerem Pinselstrich an einem sonnigen Tag wieder. Der Überlieferung im Museum nach handelt es sich um ein Werk von Erhard Henning, dem jedoch schon die Signatur widerspricht. Es handelt sich wohl um ein Gemälde des Berliner Gebrauchsgraphikers Eckart Hennig (geb. 1938), der ab 1979 freiberuflich tätig war.
Das großformatige Gemälde ist li. u. bezeichnet "Hennig", die Malerei ist in gutem Zustand, von einer Leiste gerahmt und hängt gegenwärtig im Büro des Brandenburger Oberbürgermeisters im Altstädtischen Rathaus. (ib)
Es handelt sich um ein Geschenk des Malers aus den 1980er Jahren, also kurz nach Fertigstellung - für welchen konkreten Anlass ist unbekannt - an das Museum.
Literatur:
Vgl. Bodenschatz, Harald /Seifert, Carsten (1992): Stadtbaukunst. Brandenburg an der Havel, vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Berlin, Abb. S. 127 (nach dem Band von Grasow, 1927: Brandenburg, die tausendjährige Stadt) (zur Vorlage für das Gemälde).
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