Die Aufnahme zeigt die Bad Dürkheimer Schlosskirche in den 1970er Jahren von südöstlicher Richtung aus aufgenommen.
Die dreischiffige, querschifflose Kirche wurde um 1300 im gotischen Stil errichtet. Gefördert wurde der Bau durch die Leininger Grafen. Sie war, wie ihr 946 erstmals erwähnter Vorgängerbau, der 1200 erneuert wurde, Johannes dem Täufer geweiht.
Der Turm an der Südwestseite des Langhauses war urspr. mit einem spitzen Turmhelm gedeckt und unterhalb davon war eine Art Außengalerie mit Zinnenkranz angebracht, was auf Bildern vor der Mitte des 19. Jh. deutlich zu sehen ist.
Um etwa 1500 wurde eine Grabkapelle angefügt, die den Leininger Grafen als Familien-Grablege diente.
Während des Orleanschen Erbfolgekrieges wurde auch Bad Dürkheim in Mitleidenschaft gezogen. Auch die Schlosskirche brannte dabei aus. Der beschädigte Turm wurde mit Eisenklammern gesichert.
Nach dem Bau des Leininger Schlosses im 18. Jh. wurde sie zur Schlosskirche.
Der Turm konnte trotz aller Sicherungsmaßnahmen nicht gerettet werden. Er musste 1865/66 zum Teil abgetragen werden und wurde durch einen neogotischen Aufsatz ersetzt.
Den Zweiten Weltkrieg bzw. die verheerende Bombardierung am 18. März 1945 "überlebte" der Bau mit nicht allzu großen Beschädigungen. Ein Blindgänger soll von einem jungen Mann aus der Kirche getragen worden sein, der damit Schlimmeres verhindern konnte.
In den folgenden Zeiten wurde sie mehrmals renoviert und saniert. Die bisher letzte Maßnahme konnte Ende 2023 abgeschlossen werden.
Das Foto wurde von Hans Freytag, Neuhofen, angefertigt (Nr. 10081).
Die Flecken stammen von dem Kleber, mit dem das Foto in einen Sammelordner eingeklebt worden war.
Dat.: 1970er Jahre
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