Der "Manebacher Saurier" gleicht rein äußerlich den heutigen Krokodilen und war ein ähnlich gefräßiger Räuber. Seine langen Zähne hatten an den Spitzen sogar richtige Schneidkanten und weisen ihn als Fleischfresser aus. Dieser Saurier war aber kein Reptil, sondern ein Amphib und daher eher mit dem heutigen Riesensalamander verwandt. Das Skelett dieses Räubers ist 1989 durch das Naturhistorische Museum Schleusingen weitgehend vollständig ausgegraben worden, so dass man die Gestalt des Riesenlurches recht gut rekonstruieren konnte. Er dürfte knapp 2 m Länge erreicht haben. Der Schädel ist fast 30 cm lang und wurde in einem halben Jahr aus dem harten Sandstein herauspräpariert. Die Farbe im Rekonstruktionsmodell ist hypothetisch.
Der "Manebacher Saurier" teilte sich seinen Lebensraum inmitten einer weiträumigen Flusslandschaft mit dem bis 2,5 m langen Riesengliederfüßer Arthropleura. Die an Kakteen erinnernden Pflanzen sind sukkulente Schachtelhalmgewächse (Calamites gigas).
Nach seinem Vorkommen im Thüringer Wald wurde die neue Art als Onchiodon thuringiensis bezeichnet (Werneburg 2007).
Der "Manebacher Saurier" ist damit das größte Eryopiden-Skelett aus dem Permokarbon von Europa und zugleich das größte Saurierskelett aus dem Rotliegend des Thüringer Waldes!
Alle Originalknochen und Rekonstruktionen sind in der Ausstellung "300 Millionen Jahre Thüringen" im Naturhistorischen Museum Schloss Bertholdsburg Schleusingen zu sehen.
Fundschicht: Manebach-Formation, Rotliegend, Unter-Perm (Asselian)
Fundort und -zeit: Kammerberg, Sommer 1989
Literatur: Werneburg 2003, 1-104, 147 Abb.; Werneburg 2007, 22: 03-40, 26 Abb.; Werneburg/Schmidt/Hoffmann 1-74, 110 Abb.
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