Zylindrischer Humpen mit gestauchtem Boden und angeschmolzenem Bandhenkel aus dickwandigem, farblosem Glas sowie mit montiertem Zinnklappdeckel und gekehltem Bodenring aus Zinn, der leicht hoch gewölbte Boden hat eine Abrissnarbe. Gegenüber des Henkels ist die Wandung mit einer einfachen Rollwerkkartusche aus Rocaillen und Gitternetzdekor zwischen gekreuzten Zweigen in Mattschnitt geschmückt, die das legierte Monogramm "JNB" trägt und von einer einfachen Grafenkrone bekrönt wird. Innen im Deckel sind drei Marken: ein Wagenrad unter der Jahreszahlen "1740 43" sowie zweimal dieselbe mit Fortuna und dem geblähten Tuch auf der Kugel stehend; daneben das Etikett des Kreismuseums Oranienburg mit der Inventarnummer.
Die Montierung wirkt standardisiert produziert und dürfte einer Glashütte für kleinere Serien dieser Walzenkrüge gedient haben. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um ein sächsisches oder thüringisches Erzeugnis, dessen Rokoko-Dekor für eine Datierung in die zweite Hälfte des 18. Jahrhundert spricht. Die Jahreszahlen in der Punze mit dem Wagenrad passen nicht dazu. Das Monogramm konnte trotz intensiver Recherche nicht aufgelöst werden (Dank für weiterführende Hinweise). Der Walzenkrug wurde 1977 im Potsdamer Kunsthandel erworben. [Verena Wasmuth]
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