Die Darstellung des Abschiedsmahles, zu dem Christus am Vorabend des Passionsweges seine zwölf Jünger versammelte, kommt in der bildenden Kunst seit dem 6. Jahrhundert vor und wurde später eines ihrer Hauptthemen. Auf dem Altenburger Gemälde ist die hufeisenförmige Tafel mit einen weißen Tuch bedeckt. Weinflaschen, Fischteller, Brot , Trinkbecher und Messer sind darauf verteilt. Jesus nimmt den mittleren, durch die Bekrönung der Rückwand hervorgehobenen Platz ein. Kelch und Hostie segnend, setzt er die Eucharistie ein. Erschrocken reagieren die Jünger auf die Voraussage des Opfertodes ihres Herrn. Johannes, zur rechten Seite Christi, hat den Kopf vor sich auf die verschränkten Arme gebeugt. Nur Judas, der Verräter, an der Innenseite des Tisches isoliert, führt ungerührt einen Bissen zum Munde. Die Restaurierung des Bildes 1977 legte nach dem Entfernen störender Übermalungen und einer nachgedunkelten Firnisschicht seine helle, durch die mehrfachen Bearbeitungen freilich etwas flache Farbigkeit frei, die fast freskohafte Züge trägt. Die neuere Forschung schreibt dieses Abendmahl Agnolo Gaddi oder seiner Werkstatt zu. Der Künstler, Mitglied einer produktiven, von Giotto herkommenden Malerfamilie, schuf u. a. Fresken in S. Croce in Florenz und im Dom zu Prato. Von seinen Tafelbildern sind nur wenige erhalten.
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