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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Numismatische Sammlung [M_021036]
Geschichtstaler auf die Neuordnung der Verwaltungsbezirke von 1838 (Historisches Museum der Pfalz - Speyer CC BY)
Herkunft/Rechte: Historisches Museum der Pfalz - Speyer / Ehrenamtsgruppe HMP Speyer (CC BY)
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Geschichtstaler auf die Neuordnung der Verwaltungsbezirke von 1838

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Beschreibung

Die Münze zeigt die kreisförmige Anordnung von acht Lorbeerkränzen, die von Bändern umschlungen werden. Innerhalb der Kränze ist jeweils ein Schriftzug mit der Bezeichnung eines der Verwaltungsbezirke des bayerischen Königreiches aufgeführt. Zu lesen sind im Uhrzeigersinn: "Oberbayern, Niederbayern, Pfalz, O. Pfalz u. Reg., Oberfrank., Mitt. Frank., Unt. Fr. u. Asch, Schwab. u. Neub.". Im Inneren des Kränzekreises ist die siebenzeilige Aufschrift "Die Eintheilung d. Königreichs auf geschichtl. Grundlage zurückgeführt 1838" eingraviert.
Der Revers zeigt König Ludwig I. im Profil.

Im Jahr 1808 kam es zu einer grundlegenden Neuordnung der Verwaltung Bayerns, die von Maximilian von Montgelas initiiert wurden. Montgelas war damals der leitende Minister des zwei Jahre zuvor gegründeten Königreichs Bayern. Im Rahmen dieser Reform wurde auch die mittlere Verwaltungsebene komplett umgestaltet, wobei die historisch gewachsenen Territorialeinheiten aufgelöst und stattdessen fünfzehn administrative Kreise geschaffen wurden. Die Verwaltungsneugliederung von 1817 nach dem Wiener Kongress führte sieben der zwischen 1808 und 1816 geschaffenen 16 Kreise mit vergrößertem Umfang weiter. Die anderen Kreise wurden aufgelöst. Zusätzlich wurde der Untermainkreis als achter Kreis neu errichtet. 1837 ließ König Ludwig I. das französische Benennungssystem der bayerischen Kreise nach Flussnamen durch historisierende Bezeichnungen ersetzen, die die Geschichte der bayerischen Landesteile widerspiegeln sollten.

Die Geschichtstaler nutzte Ludwig I. gekonnt, um sich und seine Familie ins Bild zu setzen. Die Darstellungen verweisen auf die Fortschritte Bayerns unter seiner Regentschaft im Bereich der Gesetzgebung, Infrastruktur, des Handels und des Bildungswesens. Die glückliche Verbindung von Tradition und Fortschritt ergibt sich im Überblick der einzelnen Taler, die sowohl die Verbindungen zur katholischen Kirche als auch die Förderung moderner Vorhaben wie der Eisenbahn als gedenkwürdig herausheben. Ludwig verweist auf die von ihm gestifteten Denkmäler zu Ehren der bayerischen Armee sowie verdienter Persönlichkeiten des Landes, darunter Vertreter aus Kunst und Literatur, womit er sie in doppelter Weise ins Gedächtnis der Bürgerinnen und Bürger einschreibt.

Die Geschichtstaler wurden mitunter auch zur Kommunikation mit den Untertanen verwendet, so bedankte sich Ludwig in monarchischer Manier mittels einer Münzprägung von 1830 für die Treue der Bayern während der französischen Unruhen. Die propagandistische Absicht, patriotische Umlaufmünzen zu schaffen, erfüllte sich nicht, da die Geschichtstaler nur in geringen Auflagen geprägt wurden und eher bei Sammlern beliebt waren und weniger im Zahlungsverkehr genutzt wurden.

Material/Technik

Silber

Maße

Dm. 3,8 cm, Gewicht 28 gr.

Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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