Holzschnitt von Kurt Walter, Berlin, 1955
Blick auf die Häuser zwischen Roßstraße und Fischerstraße an der Nordseite des Spreekanals (Friedrichsgracht 12–17 [von rechts nach links, 17 angeschnitten] und, das von rechts aus erste Haus der Reihe, das Eckhaus Fischerstraße 19). Im Hintergrund rechts die Gebäude der Münze auf dem rechten Spreeufer, dahinter der Turm des Stadthauses, hinten links die Türme von Marienkirche und Berliner Rathaus („Rotes Rathaus“). Der Standort des Betrachters befindet sich offenbar in einem der oberen Geschosse eines Hauses der Straße Märkisches Ufer (auf der südlich gegenüberliegenden Uferseite).
Die Wohnhäuser an der Friedrichsgracht wurden ab 1966 abgerissen, sie mussten den Hochhausplanungen für die neue „Fischerinsel“ weichen.
Von Kurt Walter lassen sich noch drei weitere Holzschnitte (er selbst bezeichnet sie stets als „Orig. Holzstich"), ebenfalls durchweg Ansichten aus der Altstadt von Berlin/Cölln und im gleichen Stil, aber teilweise deutlich früher entstanden, nachweisen (2021 im Handel: Friedrichsgracht, 1955 [ebenfalls für das Archiv erworben]; Fischerstraße und Jungfernbrücke, beide undatiert). 1979–1991 ist er als als Gebrauchsgraphiker in Berlin-Friedrichshagen nachweisbar (Telefonbuch Ost-Berlin). Insofern dürfte er mit dem 1908 geborenen Grafiker identisch sein, der 1975 ein Plakat für den Tierpark Berlin-Friedrichsfelde geschaffen hat. Möglich erscheint darüber hinaus auch eine Übereinstimmung mit dem 1940 im Berliner Adressbuch aufgeführten Angestellten Kurt Walter, der in Friedrichshagen, Fürstenwalder Damm 419 wohnte, denn 1979 lautet die Anschrift des oben Genannten Fürstenwalder Damm 285. Sollte dies Zufall sein?
Provenienz: Erworben 2021 im sächsischen Antiquariatshandel (Bücheroase Jens Neumann, Niesky).
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