Linolschnitt von Rudolf Grosse, Potsdam, um 1925/35
Blick von der Havel aus südöstlicher Richtung auf Ostseite und Südostecke des Stadtschlosses sowie die dort angebauten Kolonnade am Lustgarten ("Havelkolonnade"). Im Vordergrund verschwommenes Spiegelbild des Stadtschlosses auf der Wasseroberfläche der Havel, einige Schwäne und die Freitreppe, dahinter die Bittschriftenlinde am Anfang der Humboldtstraße. Rechts im Schatten Ecke des Palasthotels angeschnitten.
Der Linolschnitt ist Teil einer Serie von Potsdamer Ansichten, die der aus Potsdam gebürtige und damals dort ansässige, aber in Berlin als Architekt tätige Rudolf Grosse (1906–1986) in der zweiten Hälfte der zwanziger und ersten Hälfte der dreißger Jahre schuf. In der Sammlung des Archivs liegen aus der Serie neben dem hier gezeigten Blatt noch weitere vor, außerdem ein Linolschnitt außerhalb der Blattfolge (siehe unten den Link zur Objektgruppe). Der junge Künstler versucht mit diesen Motiven an die Interessen von Potsdamern und die Nachfrage von Touristen nach dekorativen und zugleich individuellen Darstellungen der Stadt anzuknüpfen.
Provenienz: Erworben 2021 (Antiquariat Angela Suelzen, Berlin).
Literatur zum Künstler: Peter Bahl: Grosse (Große), Rudolf, dt. Architekt, Maler, Zeichner. In: Saur Künstlerlexikon. Bd. 63. München 2009, Sp. 156.
de