Das Bild zeigt das sog. Stadtmauertürmchen, das im Zwickel zwischen der Mannheimerstraße und der Philipp-Fauth-Straße liegt, schräg gegenüber des modernen Gebäudes der Kreissparkasse. Der Bau besteht im unteren Bereich aus einem vollrunden Erdgeschoss aus Bruchsandstein. Es handelt sich hier um den Rest eines Turms der ehemaligen Stadtbefestigung aus dem 14. Jh.
In der zweiten Hälfte des 18. Jh. wurde ein achteckiger Fachwerkbau auf den Turmrest aufgesetzt. In den Wandfeldern waren ursprünglich sieben Fenster und ein Türeingang eingebaut. Zu der Tür führte eine längst abgerissene Freitreppe. Auf dem vorliegenden Foto ist schon ein Türeingang in das runde, hier komplett verputzte Untergeschoss eingesetzt worden. Das ursprünglich vollverputzte Obergeschoss ist hier schon fachwerksichtig konzipiert.
Bei der Bombardierung scheint das Gebäude weitgehend unbeschädigt geblieben zu sein.
Nach dem Krieg sind einige Veränderungen vorgenommen worden. So wurde ein Teil des Untergeschosses vom Verputz befreit, um das Bruchsandsteinmauerwerk sichtbar zu machen. Außerdem wurde die Tür versetzt, was ein Vergleich mit der Aufnahme von 2023 zeigt.
Der kleine Bau diente im 18. und 19. Jh. anscheinend als Gartenhäuschen. Ab 1872 beherbergte er für einige Jahre die Sammlungen des in diesem Jahr gegründeten "Altertumsvereins".
Das Bild wurde unter der Nummer 9/33 im ehemaligen Bildarchiv der Stadt einsortiert.
Dat.: verm. 1930er Jahre
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