Aus dem Altbestand des Museums Angermünde, Gem. Angermünde stammt ein schlankes Absatzbeil. Das Objekt ist auf allen Seiten geschliffen und zum Teil poliert (im Schneidenbereich). Der abgesetzte Nacken ist nicht, wie bei den meisten Vergleichsobjekten, mittig angelegt, sondern liegt in einer leicht geschwungenen Line mit der Schneide. Zudem ist der Vertreter vergleichsweise schmal ausgeführt worden. Die Arbeitskante zeigt mehrere gut erkennbare Ausbrüche, die vermutlich durch die Nutzung zustande kamen.
Absatzbeile aus Felsgestein sind mit der spätneolithischen (jungsteinzeitlichen) Einzelgrabkultur in Verbindung zu bringen (Raetzel-Fabian 1983, 65). Auch wenn der Verbreitungsschwerpunkt der Beile in westlicheren Regionen zu finden ist, sind die Funde von vergleichbaren Beilen in den vergangenen Jahren zahlreich geworden. Vermutlich handelte es sich bei diesem Gerätetyp um ein schweres Werkzeug für die Holz- und Bodenbearbeitung. Die Politur und die leicht geschwungene Oberseite des Beils erschweren eine klare Datierung. Das Objekt könnte auch in die Bronzezeit fallen.
Anmerkung: Die Absatzbeile der Einzelgrabkultur sind nicht mit den bronzezeitlichen Absatzbeilen der Hügelgräber- bzw. Lausitzer-Kultur (m BZ) zu verwechseln (Feustel 1980, B4.19). Bei dem hier gezeigten Gerät ist die zeitliche Tendenz jedoch nicht eindeutig.
Literatur
R. Feustel (Hrsg.), Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte (Weimar 1980).
D. Raetzel-Fabian (Hrsg.), Göttinger Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas (Göttingen 1983).
G. Wetzel, Einzelgrabkultur
https://www.brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/einzelgrabkultur
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