Mitten in der Pandemie, Anfang 2021, zeigte das Schiffahrtsmuseum Unterweser eine Sonderausstellung mit dem Titel: ,,Raum für Vermutungen - Vom Finden und Erfinden, von Literatur und
Archäologie", ein Projekt in Kooperation mit dem Hafenmuseum Speicher XI und der Landesarchäologie Bremen. Als Symbol für diese Wanderausstellung hielt ein ausgestopfter Seehase her. Einige Monate später meldete sich Herr Dieter Günther aus Abbehausen und übergab uns das Präparat eines ebensolchen Fisches, da er aufgrund der Zeitungsberichte erinnerte, dieses noch auf seinem Dachboden zu haben. Der Schenkgeber, bis zu seiner Rente im Jahre 2000 als Betriebsschlosser auf der Seebeck-Werft in Bremerhaven, hatte es zufällig bei der Instandsetzung eines Fischtrawlers nach einem Brandschaden entdeckt und kurzentschlossen geborgen. Bei den Seehasen, auch Lumpfisch genannt, werden nur die männlichen Tiere als Speisefische geschätzt. Die reifen Eier der Weibchen sind schwarz gefärbt als „Deutscher Kaviar" bekannt. Die Haut der Lumpfische hat keine Schuppen. Sie leben in den tieferen Gefilden der nördlichen Nordsee und des Nordatlantik, ernähren sich von Krebsen und Krustentieren, werden 40 bis 60 Zentimeter lang und können bis zu 9,5 Kilo wiegen! In Norwegen werden sie als „Putzerfische" in Lachsfarmen eingesetzt, um den Befall parasitärer Ruderfußkrebse (Copepoda, auch als ,,Lachslaus" bekannt) zu reduzieren und die Ökologie im Gleichgewicht zu halten.
1964
Inv. Nr. 2022/0001
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