Der Krause Rollfarn gehört in Deutschland zu den stark gefährdeten Arten und ist in seiner Verbreitung weitgehend auf den Bayerischen Wald und den südlichen Schwarzwald beschränkt. Bezogen auf den Arealtyp kann der Rollfarn als arktisch-alpines Florenelement eingestuft werden - eine Art also die vor allem in Nordeuropa und den Alpen vorkommt. Man könnte auch sagen "die Art mag es gerne kalt" - ist also akut durch den derzeit stattfindenden Klimawandel bedroht.
Der hier gezeigte Beleg wurde von Johann Andreas Kneucker am 11. August 1897 "Im oberen Haslithale über dem Handeggfalle gegen die Grimsel" gesammelt. Der Handeggfall ist ein Wasserfall im oberen Haslital (Berner Alpen), in 1492 m Höhe, bei dem sich die Wasser der Aare und des Aerlenbachs im Sturz vereinigen. Von hier aus kann man auch heute noch über eine alte Straße zum "Grimsel" fahren. Die Grimselpasshöhe liegt auf 2165 m und bildet die Wasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer. Hier - vom Handeggfall kommend - wurde der Farn "zwischen Felsblöcken", auf Urgestein, zwischen 1500 und 1600 m ü. NN gefunden. Der Farn wurde von Philipp Wirtgen im Rahmen seiner "Pteridophyta exsiccata" verteilt. Der Beleg trägt den früher gebräuchlichen Namen Allosurus crispus Bernh. und ist Teil des Herbariums Ludwig Geisenheyner, das in Teilen am Naturhistorischen Museum Mainz aufbewahrt wird.
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